Braucht man eine private Haftpflichtversicherung?

Hin und wieder kommt es vor, dass jemand im Rahmen der privaten Haftpflicht unberechtigte oder überhöhte Forderungen an Sie stellt. In diesem Falle trägt die Haftpflichtversicherung die Gerichts- und Anwaltskosten und evtl. auch Sachverständige. Somit dient die private Haftpflichtversicherung als eine Art passiver Rechtsschutz zur Abwehr von unrechtmäßigen Ansprüchen. Für die Durchsetzung der eigenen Forderungen gegen andere, kann eine Rechtsschutzversicherung helfen.

Haftpflichversicherungen zahlen in der Regel den Zeitwert. Das bedeutet, dass nicht der volle Neuwert erstattet wird. Es wird vielfach der Neuwert zwar zugrunde gelegt, aber die Wertminderung durch den Gebrauch wird abgezogen. Eine Ausnahme bilden seltene Sammlertücke, antique Gegenstände oder Kunst, bei welchen die Wiederbeschaffung nicht mehr möglich ist und deren Wert im Laufe der Zeit nicht sinkt, sondern steigt.

Sie sollten, wenn Sie davon überzeugt sind, dass die Haftpflichtversicherung zu wenig zahlt sofort schriftlich Widerspruch einlegen. Begründen Sie diesen Widerspruch und fügen Sie möglichst Belege bei. Dadurch kann eine neue Einschätzung bewirkt werden. Gerade bei geringen Berträgen lassen es Versicherungen nicht auf eine Auseinandersetzung ankommen.

Diese Frage kann klar mit nein beantwortet werden. Die private Haftpflichtversicherung wird im Gegensatz zur Haftpflichtversicherung in der Kfz-Versicherung nicht teurer nachdem für einen Schaden geleistet wurde. Allerdings besteht nach einigen Schadenfällen die Gefahr, dass die Versicherung den Versicherungsvertrag kündigt.

Grundsätzlich können nach einem Schadensfall sowohl Sie als auch die Versicherung den Vertrag kündigen. Dabei muss meist jedoch die Frist von einem Monat nach Schadenszahlung eingehalten werden. Die Kündigung des Versicherungsvertrages sollte schriftlich erfolgen. Es gilt dabei das Datum, wann die Versicherung die Kündigung erhalten hat.

Der Lebenspartner kann in der selben Versicherungspolice mitversichert werden. Er sollte jedoch im selben Haushalt wohnen und in der Versicherungspolice namentlich mit Geburtsdatum angegeben werden. Wenn Sie mit Ihrem Partner zusammenziehen, sollten Sie also die Versicherung informieren. Wenn beide Partner eine Singlehaftpflichtversicherung haben, sollte eine von beiden aufgelöst werden, um unnötige Beiträge zu sparen. Es ist in der Regel unerheblich, ob die Partner verheiratet sind. Ehepartner sind jedoch automatisch mitversichert. Die Versicherung muss jedoch über die Heirat informiert werden. Die Versicherung wird dann vom Singletarif in den Familientarif umgewandelt.

Im Familientarif sind Kinder beitragsfrei mitversichert solange sie unverheiratet und minderjährig sind und in der gleichen Wohnung  wohnen. Volljährige Kinder sind während der Erstausbildung oder Studium in der Regel ebenfalls mitversichert. Auch wer direkt nach der Schule bis zu ein Jahr auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz wartet, verliert nicht den Versicherungsschutz. Das gleiche gilt für eine eventuelle Arbeitslosigkeit, welche nach Abschluss der Erstausbildung bis zu ein Jahr dauern darf. Stief-, Adoptiv und Pflegekinder sind in der Haftpflichtversicherung den leiblichen Kindern gleichgestellt.

Bei privaten Haftpflichtversicherungen ist grobe Fahrlässigkeit in der Regel mitversichert. Das bedeutet, dass kein Unterschied gemacht wird zwischen fahrlässig und grob fahrlässig.

Vorsätzlich herbeigeführte Schäden sind in der privaten Haftpflichtversicherung nicht versichert.